Wir klären die Frage, warum Linde und Fresenius 2023 aus dem DAX geflogen sind und welche zwei Unternehmen stattdessen neu aufgenommen wurden.
Pünktlich zum Jahresende werfen wir einen Blick auf den größten deutschen Aktienindex und stellen uns die Frage: Wer flog aus dem DAX 2023? Die Kurzantwort ist: Linde und Fresenius. In diesem Artikel nehmen wir die Gründe für den Abstieg noch einmal genauer unter die Lupe. Und werfen einen Blick auf die Neuzugänge, die stattdessen nachgerückt sind.
Der DAX bildet die 40 größten deutschen Unternehmen anhand ihrer Marktkapitalisierung ab. Jedes Jahr im September erfolgt die Bestandsaufnahme, um die Unternehmen mit dem höchsten Marktwert zu ermitteln. Diese jährliche Überprüfung spiegelt die kontinuierliche Anpassung des DAX an die sich verändernde wirtschaftliche Lage wider und stellt sicher, dass der Index stets die wichtigsten Unternehmen Deutschlands repräsentiert.
Linde war seit 1988 ein wichtiges Mitglied des DAX. Im Jahr 2018 fusionierte das Unternehmen mit dem US-amerikanischen Konzern Praxair. Diese Fusion führte dazu, dass das Unternehmen sowohl in Deutschland als auch in den USA notiert wurde. Im Jahr 2023 traf Linde die strategische Entscheidung, sich ausschließlich auf eine US-Notierung zu konzentrieren. Dieser Schritt wurde unternommen, um die Unternehmenskomplexität zu reduzieren und Kosten zu senken.
Im Jahr 2022 sah sich das Unternehmen jedoch mit Herausforderungen konfrontiert. Zum Beispiel Personalmangel in den Vereinigten Staaten sowie Kostenprobleme aufgrund von Inflation und steigenden Rohstoffpreisen. Im Mai 2022 notierte der Aktienkurs noch bei etwa 63 Euro. Nur wenige Monate später, im September, fiel er auf 26 Euro. Obwohl sich der Aktienkurs seitdem leicht erholt hat, ist die Marktkapitalisierung erheblich gesunken, was zur Entfernung des Unternehmens aus dem DAX führte.
Nachdem wir die Frage “Wer flog aus dem DAX 2023?” geklärt haben, werfen wir einen Blick darauf, welche Unternehmen stattdessen neu hinzugekommen sind. Mit dem Abstieg von Linde und Fresenius Medical Care waren im DAX nur noch 38 Unternehmen gelistet, und es gab Platz für 2 neue Unternehmen. Hier kommen die DAX Aufsteiger 2023:
Commerzbank, als Gründungsmitglied seit 1988 im DAX vertreten, musste im Herbst 2018 aufgrund eines erheblich geschrumpften Börsenwerts ihren Platz im Index räumen. Der Verlust wurde jedoch nicht dauerhaft, und im Jahr 2023 gelang der Commerzbank ein eindrucksvolles Comeback. Der Rückzug des Gaseherstellers Linde schuf einen begehrten Platz im DAX, den die Commerzbank erfolgreich wiederbesetzte und somit ihre Position im deutschen Leitindex wiedererlangte.
Rheinmetall stieg neu in den DAX für Fresenius Medical Care ein. Das Unternehmen, das im Rüstungsbereich tätig ist und sowohl im militärischen als auch im zivilen Sektor agiert, verzeichnete einen erheblichen Anstieg seines Aktienkurses seit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges. Dies führte zu einer beachtlichen Marktkapitalisierung. Das Traditionsunternehmen ist seit seiner Gründung im Jahr 1889 aktiv am Börsenparkett und war bisher im MDAX gelistet. Seit dem 20. März 2023 gehört Rheinmetall nun auch zur ersten Börsenliga.
Zalando könnte 2024 den DAX verlassen, da der Online-Bestellhändler mit einer Marktkapitalisierung von 5.649 Milliarden Euro möglicherweise nicht mehr zu den Indexschwergewichten gehört.
Auf der anderen Seite hat die Fraport AG gute Chancen, in den DAX aufzusteigen. Trotz der aktuellen Herausforderungen in der Luftfahrtbranche und anderer wirtschaftlicher Einflüsse bleibt der Flughafenbetreiber mit einer Marktkapitalisierung von 5.477 Milliarden Euro (Stand: Dezember 2023) ein potenzieller Kandidat für den DAX. Die endgültige Entscheidung über Auf- und Absteiger wird von verschiedenen Faktoren abhängen, und die kommenden Monate werden zeigen, wie sich die Positionierung dieser Unternehmen entwickelt.
Wir hoffen, dass wir die Frage “Wer flog aus dem DAX 2023?” zufriedenstellend klären konnten. Der Abschied von Linde und Fresenius Medical Care hinterließ Platz für neue Player, die sich bereits gut etablieren konnten. Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich der DAX weiterentwickelt. Wir bleiben gespannt und behalten die Entwicklungen und unsere Prognose im Auge.